Landtagskandidat Wiest macht sich ein Bild von der Flüchtlingsarbeit im Landkreis

Der Grüne Landtagskandidat Robert Wiest war zu Gast bei der Ökumenischen Flüchtlingsarbeit (ÖFA) in Biberach, um sich ein Bild von der Betreuung und Integration der Flüchtlinge vor Ort zu machen. Die Mitglieder der ÖFA trugen einige Sorgen und Änderungswünsche an Wiest heran: Zwar sei die Betreuung von Geflüchteten im Kreis Biberach besser organisiert als in vielen anderen Landkreisen, jedoch würden zu wenige Möglichkeiten der Sprachförderung und bürokratische Fristen die Integration erschweren. Als essenzielle Säulen der Integration gelten Sprache und Arbeit, jedoch gebe es eine neun-monatige Sperrfrist, in der Geflüchtete sich nicht um eine Arbeits- oder Ausbildungsstelle bewerben dürften und zur Untätigkeit verdammt seien. Selbst nach Ablauf der Sperrfrist bestehen zeitweise Arbeitsverbote weiter. Dies gehe maßgeblich auf die Gesetzgebung des Bundes zurück. Wiest führte an, dass es auch von wirtschaftlicher Seite einen hohen Bedarf, gerade auch an niedrig qualifizierten Mitarbeitern, gebe. Die Unternehmer-Initiative „Bleiberecht durch Arbeit“, zu der auch zahlreiche große südwestdeutsche Unternehmen wie die EnBW, TRIGEMA, BOSCH Service und VAUDE sowie kleine lokale Unternehmen wie die Metzgerei Koch und die Bäckerei Grieser gehören, fordert genau dies: Eine stärkere Nutzung der Potenziale von Geflüchteten für den Arbeits- und Ausbildungsmarkt durch eine geregelte Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis. 

Wiest stellte sich uneingeschränkt hinter diese Forderungen und betonte, dass die jetzigen Regelungen Teil des Problems und nicht Teil der Lösung seien. Sie seien ideologisch aufgeladen und darauf ausgerichtet, Geflüchtete aus dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt herauszuhalten. Wichtige Bereiche, wie die ambulante Versorgung pflegebedürftiger Senioren, seien aber ohne ausländische Arbeitskräfte kaum mehr zu stemmen. Die bisherigen Regelungen, würden den Staat viel Geld kosten, die Behörden unnötig belasten und die Integration der Geflüchteten in den Arbeitsmarkt behindern.

Im Fall seiner Wahl möchte sich Wiest dafür einsetzen, dass um Integration bemühte Geflüchtete eine geregelte Bleibeperspektive erhalten, wenn sie in Ausbildung- und Arbeitsverhältnissen stehen und durch niedrigschwellige Bildungsangebote und mehr Sprachkurse besser integriert werden. Dies sei nicht nur eine moralische Verpflichtung, sondern im Hinblick auf den demografischen Wandel in unserem elementaren Eigeninteresse.

[Bild oben: v.l.n.r. Landtagskandidat Wiest mit den Mitarbeiterinnen der ÖFA Julia Blessing, Elisa Sachs (beide Diakonie-Flüchtlingshilfe) sowie Lucia Braß (Caritas-Dienste in der Flüchtlingsarbeit)]

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