Firmenbesuch Feinguss Blank – Ein Austausch über Innovation und Strukturwandel

Feinguss Blank ist einer der größten Arbeitgeber im westlichen Landkreis und vom Strukturwandel in der Automobilbranche betroffen. Für Landtagskandidat Wiest deshalb ein Pflichtbesuch, hat er sich doch zwei wichtige Punkte auf die Fahne geschrieben: Zum einen, den Unternehmen im Landkreis beim wirtschaftlichen Strukturwandel zu helfen, damit die Transformation der Wirtschaft sowohl für Klima als auch die Menschen ein Erfolg wird und zum anderen, den westlichen Landkreis stärker zu fördern, der große Entwicklungspotenziale mit sich bringt.

Geschäftsführer Deutsch stellte zuerst das Unternehmen und seine Person vor.  Ein Großteil des Umsatzes wurde historisch bedingt bisher in der Automobilbranche erwirtschaftet, davon überwiegend in Verbindung mit dem Verbrennungsmotor – über Jahre ein Erfolgsmodell, mittlerweile im Hinblick auf Umweltschutz und Elektromobilität mit Herausforderungen verbunden. Denn der Umstieg sei schwer und internationale Lieferketten in Zusammenhang mit der Globalisierung steigern zusätzlich den Wettbewerbsdruck, dem unter den derzeitigen Rahmenbedingungen nicht hinreichend begegnet werden kann.

Die Forderung von Deutsch: Die Automobilallianz zwischen Wissenschaft, Landesregierung und Wirtschaft müsse viel stärkere Rücksicht auf die Zuliefererkette nehmen und diese stärker in die strategische Überlegung miteinbeziehen. Wiest stimmte zu: Das von der Landesregierung gegründete Format mache viel Tempo beim Umstieg auf klimaneutrale Mobilität, müsse aber zukünftig einen stärkeren Fokus auf die Zulieferer im Landkreis legen. Er konnte jedoch auch einige Erfolge betonen: Das Spitzencluster Elektromobilität und auch die Initiative Brennstoffzelle BW bringe die Player an den Tisch und forciere den Ausbau beider Technologien.

Generell sei es aber entscheidend, sich mit einem breiten Produktportfolio aufzustellen, um Schwankungen in den einzelnen Branchen besser ausgleichen zu können. So bieten neben dem allgemeinen Maschinenbau auch Branchen, wie die Lebensmittel- und Verpackungsindustrie oder die Medizintechnik Potenziale.

Deutsch sah in der langfristigen Innovationskraft auch die Frage als zentral an, wie Start-ups und etablierte Unternehmen zukünftiger stärker voneinander profitieren und lernen können. Problematisch seien bisher unterschiedliche Motivationen, Kulturverständnisse und Strukturen, es fehle teilweise noch an Verständnis. Neben dem Megatrend der Digitalisierung wird sicherlich künftig auch das Thema Nachhaltigkeit extrem an Bedeutung gewinnen. Als Stichwort nannte er auch ESG – environmental social and corporate governance, ein Modell, das helfe Investitionen viel stärker an sozialen und ökologischen Richtlinien auszurichten, so Deutsch, der auch Vorsitzender des Hochschulrats der SRH Riedlingen ist und in diesem Zusammenhang immer wieder innovative Ansätze verfolgt. Wiest sah diese Überlegungen auf einer Linie mit dem Ziel der Grünen eine ökosoziale Marktwirtschaft zu gestalten, die ressourcenschonend, klimaneutral und innovativ arbeiten müsse. Er bedankte sich für die umfangreiche virtuelle Führung und bekräftigte, sich für einen breiteren Fokus beim Strategiedialog zur klimaneutralen Mobilität einzusetzen.

Kommentar verfassen

Artikel kommentieren


* Pflichtfeld

Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.

Verwandte Artikel